1. Konzeption

 

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

     das vorliegende Angebot richtet sich in erster Linie an Studierende, Referendare und Lehrkräfte des Schulfachs Sport sowie an Dozenten und Fachleiter in der Sportlehrerausbildung, denen es möglicherweise eine zusätzliche Anregung für einen zeitgemäßen Sportunterricht sein kann. Auch Übungsleiter und Trainer in Sportvereinen und -verbänden, Betriebssportgruppen und kommerziellen Sport-Centern können die enthaltenen Spielbeispiele für ein abwechslungsreiches und dadurch positiv motivierendes Bewegungsangebot in ihren Sportgruppen nutzen. Die Spiele können aufgrund ihrer individuell veränderbaren Regeln an die jeweiligen Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen angepasst werden. Die folgenden Seiten enthalten eine Präsentation der Ergebnisse einer Unterrichtsreihe, sogenannter Kombispiele. Dabei handelt es sich um Kombinationen der Spielideen, -strukturen, -regeln und -materialien mindestens zweier bekannter Spiele. In diesem Fall war das Ziel vorgegeben, Kombispiele als Rückschlagspiele zu konzipieren.

     Diese Rückschlagspiele wurden von Schülern eines Grundkurses Sport der Jahrgangsstufe 11 der Gesamtschule Saarn der Stadt Mülheim an der Ruhr (NRW, B.R. Deutschland) entwickelt. Grundlagen der Spiel- und Spielregelvorschläge waren die bisherigen Spielerfahrungen der Lernenden und Anregungen ihres Sportlehrers. Alle hier vorgestellten Spiele wurden von Schülern zunächst in Kleingruppen- bzw. Partnerarbeit entwickelt, anschließend im Sportunterricht von der gesamten Lerngruppe ausprobiert, gegebenenfalls verbessert und schließlich in verschiedenen Turnierformen als Rückschlagspiele mit Wettkampfcharakter angewandt. In den abschließenden Unterrichtsstunden wurden die Ergebnisse der Unterrichtsreihe gesammelt, reflektiert und für die vorliegende Präsentation im Internet vorbereitet.

     Die fachdidaktische Konzeption der diesen Ausführungen zugrunde liegenden Unterrichtsreihe ist den Überlegungen der experimentellen Spieldidaktik nach NAUL (1996) sowie denen der handlungsorientierten (explorativen) Konzepte nach EHNI (1977) und KURZ (1979) angelehnt, die zum Teil bereits in die neuen Richtlinien und Lehrpläne für das Fach Sport für die Sekundarstufe II an Gymnasien und Gesamtschulen des Landes Nordrhein-Westfalen (MSWWF NRW 1999) eingeflossen sind. Die Implementation der gegenwärtigen Richtlinien wurde im Schuljahr 1999 / 2000 durchgeführt, an dessen Ende die aktuelle Unterrichtsreihe stattfand. Die Planung der Unterrichtsreihe ging von der pädagogischen Perspektive „Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen“ (vgl. MSWWF NRW 1999, S. XXXIV) in Verbindung mit dem Gegenstandsbereich „Rückschlagspiele“ aus und basierte auf einem grundlegenden emanzipatorischen Lehrinteresse im Sinne einer Erziehung zur Handlungsfähigkeit im Sport (kritischer Umgang mit aktuellen „Trendspielen“) und durch Sport (Entwicklung eines Verständnisses für die Notwendigkeit von offiziellen Regeln und informellen Absprachen). In diesem Zusammenhang schließt sich die Planung der Unterrichtsreihe auch den Überlegungen SCHMIDTs (1991) zum Lehren und Lernen im Sportspiel an.

     Für die organisatorische Unterstützung bei der Durchführung der Unterrichtsreihe möchte ich mich hiermit herzlich bei der Schulleitung und den Fachkollegen an der Gesamtschule Saarn bedanken. Abschließend – last but not least – möchte ich mich auch an dieser Stelle noch einmal bei den Schülern des Grundkurses Sport bedanken, die bei der Realisierung des komplexen Unterrichtsvorhabens begeistert und fleißig mitgearbeitet haben.

     Viel Spaß beim Kennenlernen und Ausprobieren der Spiele !

 

Mülheim an der Ruhr im Juni 2000                         Sven Gerd Kucki

 

P.S.: In diesem Text wurden zur Vereinfachung der Formulierungen ausschließlich die männlichen Formen "Dozent", "Fachleiter", "Schüler" etc. verwendet. Gemeint sind dennoch sowohl weibliche als auch männliche Personen.

 

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